Kindergartenprojekte in Nepal
Hast du Lust, mit Kindern in Nepal zu basteln, zu singen, zu malen und das lokale Person bei der Betreuung der Kinder und dem frühkindlichen Unterricht zu unterstützen? In unserem Kindergartenprojekt in Nepal hast du die Möglichkeit, dich für Kinder verschiedenen Alters in Kathmandu zu engagieren.
Wir arbeiten seit Jahren mit diesem lokalen Kindergarten zusammen und unterstützen ihn. Viele der Kinder kommen aus finanziell benachteiligten Familien, so dass die Bereitstellung von kostenloser Bildung von entscheidender Bedeutung ist.
Hintergründe zu Bildung in Nepal
Lange gab es keine Kindergärten in Nepal. Generell war das Bildungs- und Versorgungssystem für Kinder in Nepal sehr lange sehr schlecht. Eine nach wie vor hohe Analphabetenrate zeugen davon.
Dann kam es vor einigen Jahren zu einem radikalen Umdenken und Kurswechsel. Das nepalesische Bildungssystem expandierte in den letzten 10 Jahren schnell und bemüht sich, mehr Menschen zu erreichen. Die Erkenntnis über die Bedeutung von qualitativ hochwertiger Bildung nimmt unter den Menschen zu, was zur Zunahme von Bildungseinrichtungen für alle Altersgruppen führt.
Vor allem in den städtischen Regionen, wie dem Kathmandutal, wird frühkindliche Bildung immer beliebter. Kindergärten und Vorschulen schießen wie Pilze aus dem Boden. Die Unterschiede zu unseren Kindergärten sind oft noch groß. Während in unseren Breitengraden in Kindergärten der Fokus primär auf dem Spielen und der Förderung der sozialen Kompetenzen gelegt wird, geht es in Nepal – neben dem Spielen – auch für die Kleinsten oft schon ums Lernen. So werden heute in Nepal, viel früher als bei uns, in Kindergärten das ABC und Zahlen unterrichtet.
Freiwillige unterstützen das lokale Personal bei der wichtigen frühkindlichen Bildungs- und Pädagogik-Arbeit und sind eine willkommene und wertvolle Bereicherung. Beim strukturierten und offenen Spielen begleiten sie die Kinder in ihrer Entfaltung und helfen beim Erlernen neuer Fähigkeiten.
Neben dem Lesen und Schreiben werden auch Kunst- oder Bastelstunden angeboten, um die Feinmotorik zu fördern. Auch kleine sportliche Aktivitäten können eingebunden werden. Ideen von Volunteers sind immer gerne willkommen.
Der Kindergarten ist ein aktiver und unterhaltsamer Orte, an dem Kinder formale Bildung und Spiel mit anderen erleben. Er ist ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Bildung und ermöglicht es den Eltern, wieder arbeiten zu gehen und die Kinder gut betreut zu wissen.
Deine Aufgaben im Kindergarten
Im Kathmandu-Kindergarten warten sehr vielfältige Aufgaben auf dich. Je nach Interesse, Qualifikation und Wissensstand kannst du dich unterschiedlich einbringen. Vieles lässt sich im Vorfeld nicht bis ins letzte Detail planen. Weil die genauen Einsätze und Aufgabenbereiche erst mit der lokalen Kindergarten-Leitung vor Ort festgelegt werden: nach Gesprächen mit dir persönlich. Damit kann erfasst werden, was dir am besten liegt und du kannst entscheiden, wo du dich am wohlsten fühlst. So macht der Einsatz schließlich für alle Beteiligten am meisten Sinn.
Im Allgemeinen kannst du erwarten, bei Folgendem zu helfen:
- strukturiertes und offenes Spielen mit den Kindern
- Gestalten spielerischer Unterrichtsstunden
- Betreuung & Förderung der Kinder
- Kreative Aktivitäten mit den Kindern (singen, basteln, malen, etc.)
- der Unterstützung beim Essen mit den Kindern
- leichte Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten im Kindergarten
Hinweis von Karmalaya Gründerin Tina:
Kindergärten in Nepal unterscheiden sich mitunter stark von europäischen Kindergärten. Selbst wenn sie große Namen haben, wie „Montessori Kindergarten“ (davon gibt es sehr viele in Nepal), darf man nicht westliche Erwartungen an sie haben. Die Namen werden oft nur gewählt, weil man davon gehört hat und weil sie sich gut vermarkten lassen. Mit echter Montessori-Pädagogik haben sie wohl nur in Ausnahmefällen zu tun. Denn das eigentliche Ziel dieses Konzeptes ist ja die Entwicklung der Eigenkräfte des Kindes mit dem Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dabei soll das Kind die Welt in größtmöglicher Freiheit erkunden.
In Nepal ist eher das Gegenteil der Fall. Schon in den Nurseries müssen die Kinder oft stundenlang ruhig an ihren Tischen sitzen und vorgegebene Inhalte stur auswendig lernen. Hier wird Einfühlungsvermögen von Freiwilligen gefordert. Der verurteilende Zeigefinger ist, wie schon erwähnt, nicht der sinnvolle Weg, um etwas zu bewirken. Viel mehr sind informative Gespräche gefordert. Erzählt den Betreuern von unseren Kindergärten, sprecht über Unterschiede und Gemeinsamkeiten, lernt voneinander. Die Kindergärtnerinnen verfügen oft selbst über keine gute bzw. qualifizierte Ausbildung – sie freuen sich besonders über Studenten der Erziehungswissenschaften bzw. ausgebildete Pädagogen.