Upgrade: Climate-Trek Helambu NEPAL

Reiseverlauf

Tag 1: Gaujini – Idyllisches Bergdorf 

Wir brechen zu unserer ersten kleinen Tour auf. Nach einer kurzen Fahrt zum Eingang des Shivapuri-Parks wandern wir fünf bis sechs Stunden nach Gaujini. In einem natürlichen Bewegungstempo saugen wir die Natur mit all ihren Farben, Düften und Geräuschen auf. Nimm wahr, wie du dich immer weiter von der Stadt und dem Trubel entfernst. Jeder Schritt bedeutet ein Stückchen mehr Freiheit und enthüllt ein kleines bisschen mehr Landschaft. Bereits nach kurzer Zeit haben wir eine weitläufige Aussicht über Kathmandu. Wir passieren blühende Bäume, exotische Orchideen und tauchen immer tiefer in die „grüne Lunge Kathmandus” ein. Kleine Lichtungen in Wäldern geben den Blick auf den Himalaya frei. Der Himalaya ist nicht nur ein Berg, sondern ein Lebensgefühl. Auf jedem unserer Pfade fühlen wir eine unvergleichliche Demut und ein kindliches Staunen vor der gewaltigen Bergkulisse. Je näher wir unserem Ziel kommen, desto mehr fallen dir die zahlreichen Reis-, Mais- und Hirseterrassen auf. Diese landwirtschaftlichen Flächen sind ein besonderes Kennzeichen der Umgebung. Nachmittags erreichen wir die Farm der Familie, bei der wir die nächsten zwei Nächte verbringen dürfen. Gemeinsam trinken wir eine Tasse Tee, lernen uns kennen uns treffen vielleicht auf den ein oder anderen Wasserbüffel, Ziegen, Kühe und Hühner.

Unterkunft: Farm in Gaujini
Verpflegung: F/-/A

Tag 2: Gaujini – Harmonisches Miteinander

Gut möglich, dass du morgens von einem krähenden Hahn geweckt wirst. Das Leben erwacht auf dem Land schon zu früher Stunde. Eilig haben wir es aber wie immer nicht. Nach einem gemütlichen Frühstück kannst du die einzigartige Möglichkeit ergreifen, das Leben in einem nepalesischen Bergdorf kennenzulernen und deine Lungen mit frischer Landluft zu füllen. Im Bergdorf gibt es immer etwas zu tun. Beim Farming lernst du traditionelle Anbaumethoden kennen und in einem unserer Erdbebenhilfe-Projekte wird immer eine helfende Hand beim Bau neuer Infrastruktur benötigt. Schon bald wirst du das harmonische Miteinander zwischen den Einheimischen, der Natur und dir spüren.

Unterkunft: Farm in Gaujini
Verpflegung: F/M/A

Tag 3: Chipling – Schuhe schnüren, es geht los!

Der Abschied von unserer lieben Gastfamilie fällt schwer, aber man sieht sich immer zweimal im Leben! Außerdem steht das nächste Abenteuer schon in den Startlöchern. Zuvor verinnerlichen wir aber mal nochmal unseren Leitfaden des Slow-Trekkings: Wir nehmen uns Zeit, wandern in unserer eigenen Geschwindigkeit und ermöglichen uns dadurch selbst eine sehr persönliche Begegnung mit der Natur. Auf dem ersten klimafreundlichen Trekkingpfad Nepals erwartet uns eine tolle Kombination aus Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2015 und Umweltschutz. Die Unterkünfte jeder Wanderstation werden mit erneuerbaren Energien und anderen ressourcenschonenden Technologien ausgestattet. Zudem wird auf einen erdbebensicheren und ökologischen Wiederaufbau der Lodges geachtet, die den Menschen vor Ort ebenso langfristig ihre Einkünfte sichert. Du wirst von Tag zu Tag mehr über den Climate-Trek und seine positive Auswirkungen auf Land und Leute erfahren.

Unsere Tour startet gleich mit einer sechsstündigen Wanderung nach Chipling. Die erste Etappe in der Helambu-Region führt uns durch ländliche Gegenden, kleine Dörfer und Eichenwälder voller Rhododendren. Wer zwischen März und Mai hierher kommt, erlebt die Rhododendren in ihrer vollen Blüte. Ein farbenprächtiges Spektakel! Wir genießen die wundervolle Natur, tanken weit weg von allem Kraft und erkunden alle Schätze der Region im gemächlichen Tempo. Ankunft in Chipling. Beine hochlegen, das Dorf ansehen. Entspannen.

Unterkunft: Guesthouse
Verpflegung: F/-/A

Tag 4: Kutumsang – Sherpagemeinde in den Bergen

Vormittags geht es für uns über Steinstufen einen Bergrücken hinauf, wo uns eine Stupa erwartet. Die Gebetsfahnen wiegen sich leicht im Wind und du genießt die tolle Aussicht über die Terrassenfelder. Auch heute führt uns unser Weg wieder durch idyllische Dörfer, darunter Ghul Bhanjang. Hier legen wir eine Pause ein und nutzen die Gelegenheit, die einzigartige Kulturlandschaft in uns aufzunehmen. Gestärkt und gut gelaunt setzten wir wieder einen Schritt vor den anderen, unserem Ziel immer ein Stückchen näher. Wobei vor allem der Weg das Ziel ist. Schau dich doch um! Deine Umgebung gleicht einem Lottogewinn 🙂

Am sattgrünen Weideland entlang führen uns die letzten Kilometer zur Sherpagemeinde Kutumsang. Ein Blick in die Ferne lässt die Spitzen der 6000er erahnen. Good to know: Die Sherpa sind ein Volk, das vor 300 bis 400 Jahren in die Himalaya-Region eingewandert sind. Die Bezeichnung „Sherpa” kommt aus dem Tibetischen. „Shar” bedeutet Osten und die Nachsilbe „pa” Volk.

Unterkunft: Lodge
Verpflegung: F/-/A

Tag 5: Magengoth – Steil, aber bewusst

Wir finden uns in einem Bilderbuch wieder. Die Eichenwälder, die uns während dieser Tour umgeben, sind eingerahmt von rot, weiß und rosa farbigen Rhododendren. Als Kind hingst du vielleicht gedankenverloren über solch beeindruckenden Abbildungen in deinen Büchern, heute stehst du mittendrin! Kurze Zeit später erreichen wir den Eingang zum Langtang Nationalpark. Mit zunehmender Höhe dünnt die Vegetation aus, doch die zahlreichen Aussichtsplätze schenken uns traumhafte Blicke auf die umliegende Landschaft. Außerdem legen wir heute, mit 1.000m Aufstieg die meisten Höhenmeter zurück und das auf einer sehr kurzen Strecke von nur sechs Kilometern. Davon lassen wir uns aber nicht stressen! Getreu unserem Motto „Natürlich reisen mit Zeit” besinnen wir uns auf unser Tempo und lassen uns von unseren Sinnen leiten. Wenn du Lust hast, kannst du nach unserer Ankunft in Magengoth noch zu einem weiteren Aussichtspunkt aufsteigen. Belohnt wirst du mit einer Aussicht auf die gesamte Kette des Jugal Himal.

Unterkunft: Lodge oder Guesthouse
Verpflegung: F/-/A

Tag 6: Thare Pati – Verdienter Fernblick

Heute kommen wir dem Himmel wohl am nächsten. Der Weg zum höchsten Punkt unserer Tour, dem Tharepati-Pass auf 3.650 Metern, startet über einen stufigen Pfad hinauf zu flatternend weißen Gebetsfahnen. Einen Hang müssen wir kurzzeitig über einen schmalen Pfad queren. Wenn du dich unsicher fühlst, steht dir unsere Trekkinggruppe hilfreich zur Seite. Auch abseits von solchen Hilfestellungen, machen es unsere kleinen Reisegruppen möglich, intensive, persönliche und berührende Begegnungen zu erleben. Auf dem windgepeitschten Gipfel des Tharepati werden die Herausforderungen unserer abwechslungsreichen Tour gebührend entlohnt. Ein Blick in die Ferne und schon sind alle Anstrengungen vergessen. Deine Augen streifen Himalayagipfel, die Langtang-Region und wenn du sie schließt, siehst du dein lachendes Herz.

Unterkunft: Lodge
Verpflegung: F/-/A

Tag 7: Melamchigaon – Besuch eines Schulprojekts

Beim großen Abstieg (über 1.000m) machen sich deine Trekkingstöcke heute richtig bezahlt. Durch Nebelwälder mit dick bemoosten Stämmen und Ästen, erreichen wir über eine Hängebrücke, von denen es in Nepal so unglaublich viele zu queren gibt, das Dorf Melamchigaon. Uns erwartet eine buddhistische Meditationshöhle, in der wir uns einen Eindruck vom Einfluss des tibetischen Buddhismus in dieser Region verschaffen können. Zudem erwartet dich ein weiteres Highlight auf diesem Trek: Wir besuchen ein Schulprojekt! Genauso wie die Lodges auf dem Climate Trek, wird die Schule mit Technik auf Basis erneuerbarer Energieträger unterstützt. Du darfst dir das Schulgelände und das neu errichtete Mädcheninternat ansehen. Es ist schön zu sehen, dass die Kinder nach dem Erdbeben wieder die Möglichkeit bekommen, Unterricht in einem richtigen Schulgebäude zu besuchen.

Unterkunft: Guesthouse
Verpflegung: F/-/A

Tag 8: Tarke Ghyang – Hoffnungsvoller Wiederaufbau

Und es geht weiter bergab! Aber lediglich der Weg, nicht unsere Stimmung 😉
Wir erreichen die Hängebrücke des Melamchi-Flusses und steigen am anderen Ufer wieder ein Stückchen auf. Vorbei an buddhistischen Stupas, Wassermühlen mit Gebetszylindern und sogar sogenannten „Geisterfallen”, die aus der Bön-Religion („Bon” ist tibetisch und bedeutet „Wahrheit”, „Wirklichkeit”) stammen, führt uns unser Weg. Darüber hinaus bekommen wir intensive Einblicke in die Sherpa-Kultur. Bevor wir unser Ziel Tarke Ghyang erreichen, müssen wir noch einen kleinen Anstieg meistern. Dieser soll jedoch nicht unbelohnt bleiben. Oben erwartet uns wieder einmal eine wunderbare Aussicht auf den heiligen Berg Ama Yangri.

Während des Erdbebens 2015 wurde das Dorf Tarke Ghyang fast vollständig zerstört. Die Häuser vieler Bewohner wurden so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nach Kathmandu zogen und nun, nach und nach, ihr ehemaliges Zuhause wieder aufbauen. Obwohl nach dem Beben nichts als Schutt und Asche blieb, haben die Einwohner ihre Hoffnung nie verloren und wagen einen Neuanfang. Jede Übernachtung in einer der Climate-Trek-Lodges trägt zu diesem Neuanfang bei. In einer dieser Lodges, die von zwei herzlichen Frauen geführt wird, verbringen wir heute einen entspannten Abend mit herrlichem, traditionellen Essen. Zuvor statten wir dem zentralen Kloster, das ebenfalls nicht vom Erdbeben verschont blieb, einen Besuch ab und drehen die Gebetsmühle im Inneren.

Unterkunft: Lodge
Verpflegung: F/-/A

Tag 9: Sermathang – Der letzte Tag

Unglaublich, aber wahr: Der letzte Trekkingtag ist angebrochen. Heute fühlen wir uns noch einmal wie Entdecker und legen einen Zwischenstopp in der Organic Village Ghangyul ein. Auf den letzten Metern hören wir bereits den tibetischen Willkommensgruß „Tashi Delek” und freuen uns auf eine kleine Teepause. Von den Bewohnern erfahren wir, dass sie sich dazu entschlossen haben, Obst, Gemüse und Getreide ohne künstlichen Dünger anzubauen. Sogar angesagte Restaurants in Kathmandu zählen zu den Abnehmern ihrer Bio-Produkte! Kurz vor unserer Ankunft in Sermathang können wir noch das neu aufgebaute Kloster Tashi Choling bestaunen. Abends lassen wir unsere Trekkingtour nochmal Revue passieren. Du hast einiges über die nachhaltigen, ökologischen Wiederaufbauarbeiten der Region gelernt und bist froh, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben.

Unterkunft: Lodge
Verpflegung: F/-/A

Tag 10: Letzte Wanderung und Fahrt nach Kathmandu

Die letzten Tage vergingen wie im Flug! Kaum zu glauben, aber du schnürst heute zum letzten Mal deine Wanderschuhe für einen kurzen Abstieg. Weideland und bebaute Felder zieren das Landschaftsbild, wir queren einen Fluss und ein Blick über die Schulter lässt ein letztes Mal die majestätische Silhouette des Himalayas erahnen. Auf der Rückfahrt siehst du Nepal mit anderen Augen. All die Erfahrungen, die du auf dem Climate-Trek sammeln durftest, die Bilder, die sich tief in deinen Erinnerungen verankert haben und all die Begegnungen, die dir das Gefühl von Heimat und Willkommensein gaben, verändern nicht nur deine Sicht auf das Land, sondern auch auf dich und die ganze Welt.

Unterkunft: Homestay
Verpflegung: F/-/A