Argentinien
Wo das Herz im Takt zum Tango schlägt
Argentinien
Wo das Herz im Takt zum Tango schlägt
Wüsten, Nebelwälder, Steppen, Regenwälder, tropische Hitze, viel Regen, hohe Feuchtigkeit und ausgeprägte Trockenheit – Aufgrund der vielen verschiedenen Klimazonen des Landes ist all das Argentinien. Hier treffen gigantische Wasserfälle auf eine beeindruckende Tierwelt, Schnee, jahrhundertealte Nadelwälder und Traumstrände. Ebenso ist die Kultur so facettenreich wie die Geographie und die zahlreichen ethnischen Gruppen des Landes. Die moderne argentinische Kultur wurde hauptsächlich durch die europäische Immigration beeinflusst. Man brennt für den Tango, Fußball, Musik und eine lebhafte Theaterszene. In der pulsierenden Hauptstadt Buenos Aires tanzt man Tango durch das Chaos. Hier wird man vom Leben regelrecht überrollt.
Doch die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer deutlicher spürbar und die Schlangen vor den Suppenküchen immer länger. 35,4%, also mehr als jeder Dritte Argentinier, kann sich keine Grundnahrungsmittel mehr leisten. Verlässt man beispielsweise das Zentrum von Buenos Aires, erreicht man schnell die Armenviertel. Statt Villen und prachtvollen Avenidas, stößt man hier auf schlammige Gassen und rostende Dächer. Hier wohnen die Cartones. Sie streifen nachts mit Karren durch die Stadt, immer auf der Suche nach verwertbarem Müll, besonders Karton und Papier. Diesen verkaufen sie weiter und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt. Häufig müssen bereits ihre Kinder mithelfen. Ca. 40.000 bis 100.000 Cartones zählt man in Argentinien.
Viele versuchen sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten, doch seit der jüngsten Wirtschaftskrise gibt es diese kaum noch. So stieg die Arbeitslosigkeit auf 10,6%. Argentinien war einst ein reiches Land, das schon viele Wirtschaftskrisen mitgemacht und überlebt hat. Doch dieses Mal treffen Inflation und Armut auch die Mittelschicht. Mit einer Inflationsrate über 50% gehört Argentinien zu einer der höchsten Raten weltweit.
Unter diesen angespannten Situation leiden häufig auch die jüngsten Einwohner. Kinder aus einkommensschwachen Familien, instabilen Gemeinschaften oder gar Armenvierteln sehen häufig keinen anderen Ausweg, als ein Leben auf der Straße zu führen. Ein Nährboden für Kriminalität, Drogenmissbrauch und eine Zukunft ohne Perspektive. Mit uns kannst du dich in einem Kinderbetreuungsprogramm engagieren, das sich an eben diese Kinder richtet. Das Projekt stellt ihnen ein sicheres Umfeld in Form von „Spielzimmern”, auch „Juegotecas” genannt, zur Verfügung. Hier werden verschiedene Aktivitäten geplant, um die Kinder von der Straße fernzuhalten und ihnen eine Möglichkeit geboten, ihre zwischenmenschlichen und kommunikativen Fähigkeiten zu entwickeln.
Als Teilnehmer spielst du eine wichtige Rolle im Projektalltag. Die Kinder kommen mit endloser Energie an und es ist deine Aufgabe, diese Energie zu bündeln und ihnen zu zeigen, wie sie diese positiv in ihrem Leben einsetzen können. Du bietest ihnen Freundschaft, Kameradschaft und wertvollen Kontakt mit der Englischen Sprache. Jeder Teilnehmer soll seine ganz individuellen Qualitäten und Hintergründe in das Projekt einbringen. Nach und nach schenken dir die Kinder ihr Vertrauen. Eine einzigartige Erfahrung.
Begrüßungen fallen oft überschwänglicher aus, als du es vielleicht gewohnt bist. Einem ¡Hola! (=Hallo) folgt häufig ein Kuss auf die Wange. Argentinier sind sehr warmherzige und gastfreundliche Menschen. Über ein ¡Buenos Dias! (= Guten Tag) von dir, freuen sie sich bestimmt.
Die Hauptstadt Argentiniens ist das politische, industrielle und kulturelle Zentrum des Landes. 13 Millionen Einwohner, also etwa ein Drittel aller Argentinier wohnen hier. Benannt wurde sie nach der „Santa María del Buen Ayre”, die „Heilige Maria der guten Luft.” In Buenos Aires tanzt man Tango durch das Chaos. Man wird vom Leben überrollt. Unkontrollierbar und wild wird man von den Eindrücken zu Boden gerissen, wenn man sich nicht vom kreativen Fluss treiben lässt. Plötzlich steht man in einem tobenden Fußballstadion, im nächsten Moment findet man sich in einer Streetart-Galerie wieder und keinen Wimpernschlag später tanzt man in einer Tango-Kneipe.
Der Stadtteil San Telmo gilt als die Wiege der Stadt. Hier schlägt das traditionelle Herz der Stadt im Takt zum Tango zwischen flachen Kolonialbauten. Einwanderer aus aller Welt kamen in Hafennähe an, um am Rio de la Plata ein neues Leben zu beginnen. Spanier, Neapolitaner, Portugiesen und Afrikaner trafen aufeinander. Dieser kleine Fleck vereinte die gesamte koloniale Welt. „Porteños”, „die am Hafen wohnenden” nennen sich die Einwohner Buenos Aires bis heute noch.
Um ausgefallene Kunst bestaunen zu können, muss man in der Stadt kein Gebäude betreten. Streetart-Künstler sind quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv. Graue Fassaden sucht man wie die Nadel im Heuhaufen. Die ganze Stadt dient als Ausstellungsraum, Galerie und Atelier. Alt und Jung, Brauch und Moderne leben hier in Symbiose.
Feierabend und Bettruhe sind Fremdwörter. Sobald die Nacht anbricht, findet sich das feierwütige Volk in Palermo ein. Wo früher Werkstatthallen standen, sprießen nun edle Cocktailbars, laute Musikclubs und angesagte Tanzlokale aus dem Boden. Alles schrill, extravagant und keinesfalls Standard.
220V, 50Hz. In den meisten Hotels, Lodges oder Guesthouses sind Steckdosen vorhanden, allerdings wird auf jeden Fall einen Stecker-Adapter des Typs C und I benötigt, um diese Steckdosen benutzen zu können. Du solltest deine Elektrogeräte ganz normal verwenden können, da sie sich zur Netzspannung deiner Heimat kaum unterscheidet. Elektrogeräte mit Etikett ‚INPUT: 100-240V, 50/60 Hz‘ sind geeignet für alle Länder der Welt. Dies ist häufig für Ladegeräte von Handys, Tablets/Laptops, Fotokameras, Zahnbürsten etc.
Wahrscheinlich möchtest du deiner Gastfamilie etwas Nettes mitbringen. Bevor du aber ins nächste Geschäft gehst und Geschenke für deine Reise kaufst, bedenke bitte Folgendes:
Schenken ist kein Muss! Ein Lächeln, ein Lied aus der Heimat oder ein „Danke“ in der Landessprache erfreuen ebenso. Immer eine nette Idee: Fotos von deiner Familie und deinem Zuhause mitnehmen. Damit kannst du mehr von deinem Leben und deinem Alltag erzählen. Fotos sind auch ein netter „Eisbrecher“, wenn du anfangs noch nicht genau weißt, was und wie du mit deiner Gastfamilie reden sollst.
Bei Krankenhausaufenthalten ist zu beachten, dass die hygienischen Standards nicht mit europäischen verglichen werden können. Es ist daher unbedingt darauf zu achten, dass steriles Material verwendet wird, um eine Infektion zu vermeiden.
Wer rohe Speisen, Eiswürfel und Speiseeis vermeidet, das Wasser aus der Leitung nicht trinkt und sich regelmäßig die Hände wäscht, verringert die Gefahr von Infektionskrankheiten. Am besten packst du ein Händedesinfektionsmittel ein.
Auf keinen Fall darf das Eincremen mit einer hochwertigen Sonnencreme, vor dem Sonnenbaden vergessen werden! Unter einem Sonnenbrand leidet nicht nur deine Haut, sondern auch dein Reisespaß.
Um auch vor Mückenstichen sicher zu bleiben, sollte man, vor allem in tropischen Gebieten, immer ein Insekten- oder Mückenschutzmittel auftragen und lange Kleidung anziehen.
Für die Einreise nach Argentinien sind keine Impfungen zwingend erforderlich. Es werden allerdings Impfungen gegen folgende Krankheiten von Tropenmedizinern empfohlen:
Kläre also rechtzeitig mit dem tropenmedizinischen Institut oder deinem Arzt ab, welche Impfungen für dich notwendig sind!
Für die Einreise nach Argentinien benötigst du kein Visum. Du brauchst lediglich:
– Mindestens 3 Monate gültiger Reisepass
– Flugtickets
– Reisedokumente für die Rück- oder Weiterreise
– ausreichende Geldmittel für den Aufenthalt
Argentinien pflegt eine reiche kulinarische Kultur. Man kombiniert Geschmäcker aus der europäischen, kreolischen und einheimischen Küche. Besonders in Buenos Aires machen sich die spanischen und italienischen Einflüsse bemerkbar. Hier genießt man argentinische Pizzen, Eintöpfe, Pasta, Schnitzel und Gnocchi. Außerdem sind die meisten Gerichte ausgesprochen fleischhaltig. Das Land ist weltweit für sein Rindfleisch höchster Qualität und sein gegrilltes Fleisch berühmt. Saftige Steaks kommen hier meist „a la parrilla”, also „vom Grill.” Dazu wird die scharf gewürzte Sauce Chimichurri gereicht. Grillen ist auch immer ein wichtiges soziales Event. Wer nicht zu Hause grillt, geht in ein „Parrilla”, ein Grillrestaurant.
Der Ursprung vieler traditioneller Gerichte lässt sich in den Essgewohnheiten der Ureinwohner finden. So ist beispielsweise „Locro” ein Maiseintopf mit Fleisch, Kartoffeln, Bohnen und Chili. Ebenfalls sehr beliebt sind „Humitas en chala”. Humitas bestehen aus Maismehl, das mit anderen Zutaten zu einem Teig verarbeitet wird. Umwickelt von den Maisschalen und fest verknotet wird der Maisbrei gargekocht. Auch „Empanadas”, aus dünnem Teig gefüllte Taschen, lassen sich die Argentinier regelmäßig schmecken. Füllungen aus Hühnchen, Schinken und Käse, Gemüse, Thunfisch oder Humitas werden gerne verspeist.
Eine Süßspeise hat fast schon den Status eines Grundnahrungsmittels erlangt: „Dulce de leche.” Die Karamellcreme kommt aufs Croissant, in Kuchen und Kekse oder wird pur als Dessert serviert. Besonders lecker sind „Alfajores”, Keks-Sandwich gefüllt mit Mousse, Marmelade oder Dulce de leche, überzogen mit einer Schokoglasur.
„Mate” das argentinische Nationalgetränk ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Für das teeähnliche Getränk werden die Blätter des immergrünen Yerbabusches aufgebrüht. Der Geschmack ist herb und manchmal auch sehr bitter. Deshalb wird er häufig mit viel Zucker gesüßt.
Preise aus dem Alltag:
Bei Freiwilligenaufenthalten mit Karmalaya ist natürlich „all inclusive“ (Unterkunft und Verpflegung), das heißt: wer sich auf sein Engagement im Projekt konzentriert (also nicht Party macht oder zahlreiche Ausflüge extra bucht), mit lokalen Bussen fährt und in der Unterkunft isst, wird kein Geld bzw. nur ein minimales Taschengeld benötigen. Wer gerne auch im Touristenzentrum Bangkok in Restaurants isst oder in Bars Cocktails trinkt und oft mit dem Taxi fährt, wird mit 5-15 Euro pro Tag extra rechnen können.
Das Klima Argentiniens ist so vielfältig wie das Land selbst. Aufgrund der unterschiedlichen Höhenlagen gibt es verschiedene Klimazonen. Doch eines haben alle Landesteile gemeinsam: Im ganzen Land herrschen Europa entgegengesetzte Jahreszeiten. Unsere Sommermonate Juni, Juli und August stellen den argentinischen Winter dar. Im Dezember, Jänner und Februar können sich die Argentinier die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Im Nordosten trifft man auf tropisches Klima mit ganzjährig hohen Temperaturen und Niederschlägen. Der Norden hingegen ist eher subtropisch. Östliche Regionen weisen ein mediterranes Klima auf. Das Zentrum des Landes ist durch den Schutz der Anden besonders durch Trockenheit geprägt. Hingegen regnet es in den Anden selbst häufig. Ostpatagonien ähnelt einem semi-ariden Wüstenklima. Ganzjährig mild fällt das Klima im Westen aus. Auf Feuerland, der Inselgruppe im südlichen Zipfel Südamerikas, herrscht ozeanisch kühles Klima.
Argentinien ist der zweitgrößte Staat Südamerikas und der achtgrößte weltweit, mit einer Fläche von 2,8 Millionen Quadratkilometer. Im Osten grenzt das Land an den Atlantik, im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und Paraguay und im Nordosten an Brasilien und Uruguay. Wegen seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung (3694km) hat das Land Anteil an mehreren Klima- und Vegetationszonen
Der Aconcagua (6962m) stellt die höchste Erhebung des Landes dar. Er befindet sich nahe der Grenze zu Chile in der Provinz Mendoza. Die argentinischen Anden beherbergen außerdem die beiden höchsten Vulkane der Erde: den Ojos del Salado (6880m) und den Monte Pissis (6795m). Argentinien bildet mit Brasilien und Paraguay ein Länderdreieck, in dem die Wasserfälle von Iguazú liegen. Sie gehören zu den größten der Welt.
Österreichische Botschaft in Buenos Aires
Adresse: Calle French 3671, 1425 Buenos Aires
Telefonnummer: (+54/11) 4809 5800
E-Mail: buenos-aires-ob@bmeia.gv.at
Deutsche Botschaft in Buenos Aires
Adresse: Villanueva 1055, C1426BMC Buenos Aires
Telefonnummer: +54 11 47 78 25 00
E-Mail: info@buenos-aires.diplo.de
Schweizer Botschaft in Buenos Aires
Adresse: Avenida Santa Fe 846, 12° piso, C1059ABP Buenos Aires
Telefonnummer: +54 11 4311 6491
E-Mail: buenosaires@eda.admin.ch