Erfahrungsbericht Physiotherapie-Projekt Kathmandu | Nepal
Von Hannes
27.07. bis 24.08.2019
Nach einer längeren Reise von Frankfurt mit Zwischenstopp in Dubai, kam ich leicht ermüdet am Flughafen in Katmandu an. Nachdem ich problemlos vor Ort mein Touristen Visum bekam, wurde ich und ein paar weitere Volontäre auch schon vom Karmalaya-Team mit einem Kleinbus abgeholt. Dann ging es auch schon durch die verkehrsreichen und abenteuerlichen Straßen Kathmandus Richtung Volontärhaus. Nach einem ersten Kennenlernen und etwas Erholung machten wir uns in den nächsten Tagen auf Entdeckungsreise durch Kathmandu. Hierbei erlebten wir hautnah die Kultur Nepals mit eindrucksvollen Tempelanlagen, verkehrsreichen (und chaotischen!) Straßen, leckerem (manchmal sehr scharfem!) Essen und hatten auch die Möglichkeit entspannt die Geschäfte der Stadt zu erkunden. Nach den ersten 3 Tagen des Kennenlernens der Stadt, Kultur, Essen (Kochkurs) und der Sprache (Sprachkurs) begann nun mein Physiotherapie-Projekt.
Vor Beginn meines Projektes befand ich mich im 2. Semester meiner Ausbildung zum Physiotherapeuten. Nun wollte ich zum einen die Kultur Nepals erfahren und zum anderen mein bisher Gelerntes Fachwissen in einem fernen Land in der Praxis umsetzen.
Das Projekt & meine Aufgaben
Ein Guide brachte mich somit zum Mutter-Teresa-Haus, eine Art Altersheim für sozial schwache Frauen. Dort angekommen erwarteten mich nette Mitarbeiter die auch durchaus gut Englisch sprachen. Ich hatte meinen eigenen Therapieraum mit Behandlungsbank, Gehbarren, Massagegeräten und Pezzibällen. Nach einer kurzen Vorstellung meinerseits zeigten die ersten „Patientinnen“ schon bereits auf Rücken, Schultern oder Knie und deuteten mir dadurch an, wo genau sie Schmerzen haben. Die nonverbale Kommunikation war somit gut machbar, da die wenigsten Bewohner Englisch verstanden. Schon am ersten Tag behandelte ich ca. 10 Patientinnen. Es machte vom ersten Tag an viel Spaß und alle waren überglücklich, dass sich endlich wieder ein Physiotherapeut um die täglichen Schmerzen kümmert. So behandelte ich überwiegend Schultern, Knie und verspannte Rücken. Auch Koordinationsübungen mit Zuhilfenahme von Bällen und Dehnübungen leitete ich an.
Mein Arbeitsalltag
Jeden Morgen um 10 Uhr gab es „Tea Time“ mit den Mitarbeitern. Danach behandelte ich meist die vier Rollstuhlfahrer oder formte einen Stuhlkreis und machte Bewegungen vor, die von den Bewohnern mit viel Freude nachgemacht wurden. Um ca. 11 Uhr half ich bei der Essensausgabe. Einigen Bewohnern viel es schwer selbstständig zu Essen. Sie unterstützte ich dann immer gerne. Nach dem Essen half ich dann auch beim Putzen der Tische und der Böden. Wenn alles wieder sauber war machte ich selbst Mittagspause. Hierbei wurde mir und den Mitarbeitern des Mutter-Teresa-Hauses ein leckeres, typisch nepalesisches Essen gekocht.
Freizeit & Freundschaften
Um ca. 15 Uhr machte ich mich auf den Nachhauseweg, da später am Tag noch andere Volontäre aus Südamerika das Nachmittagsprogram übernahmen. Die Nachmittage verbrachte ich immer in einem modernen Fitnessstudio in einer Nähe des Mutter-Teresa-Hauses. Da ich bereits früh neue Freunde aus Nepal kennenlernte, trainierte ich mit ihnen ca. 6-mal in der Woche. Anschließend trafen wir uns in einem Restaurant und hatten immer eine gute Zeit. So arbeitete ich nun jeden Tag (also 6-mal die Woche) von 8 bis ca. 15 Uhr als Physiotherapeut in Kathmandu.