Erfahrungsbericht Straßenhunde-Projekt
Kathmandu | Nepal
Von Olivia
Anfang Januar hatte ich beschlossen, dass ich nach dem Abitur ein Jahr Pause zu machen um ein Abenteuer zu erleben. Da ich Europa eigentlich noch nie verlassen hatte, wollte ich weit weg, in ein Land mit einer ganz anderen Kultur. Dies wollte ich mit der Arbeit als Volontär verbinden, um etwas zurück geben zu können, dafür dass ich die Möglichkeit habe das Land kennen zu lernen.
Da mir Tiere speziell Hunde sehr am Herzen liegen, wollte ich ein Projekt unterstützen, in dem man sich um Straßenhunde kümmert. In Nepal bei Karmalaya habe ich dann das perfekte Projekt gefunden. Das Kathmandu Animal Treatment Center.
Während dem Flug war ich sehr nervös, was mich wohl erwartet. Der 1. Eindruck war leicht überwältigend, ein totales Verkehrschaos, das scheinbar nach geheimen Regeln abläuft. Die Ankunft im Homestay war sehr herzlich und ich hab mich sofort wohl gefühlt. Die Nervosität hat sich als unbegründet herausgestellt.
Heimweh & Ablenkung
Die ersten Tage hatte ich ziemlich Heimweh, da kam das Sightseeing als spannende Abwechslung gerade Recht. Dummerweise ist das Heimweh nicht wirklich besser geworden und ich hätte am liebsten sofort den Flug umgebucht. Ich hatte das Gefühl es keine paar Tage länger auszuhalten, nicht zuhause zu sein. Wie konnte ich nur viereinhalb Monate buchen? Bhagwan hat mich gerettet in dem er mich nach Gorkha mitgenommen hat. Er und 3 andere Volontäre haben das Karmalaya Herzprojekt für blinde Kinder in Swaragaon besucht. Die Busfahrt dort hin war Abenteuer pur und zu sehen wie das Leben im Dorf ist, war ein unglaublicher Einblick. Dies war eine sehr schöne Ablenkung. So habe ich gleich am Anfang auch eine andere Seite von Nepal sehen können. In der Zeit hatte ich überhaupt kein Heimweh mehr und danach auch nie wieder, dadurch, dass ich mich seitdem hier zuhause fühle.
Straßenhunde-Projekt
Wieder in Kathmandu bin ich ins Projekt gegangen. Es hat mir von Anfang an sehr viel Spaß gemacht. Es waren noch 3 andere Volontäre im Projekt, die mich sehr gut in den Ablauf eingeführt haben. Das Straßenhunde Projekt-Team ist total nett und herzlich. Es macht richtig viel Spaß mit ihnen zusammen zu arbeiten.
Anreise zum Projekt
Man fährt mit dem Microbus ca 20 min zum Projekt. Am Anfang war es sehr abenteuerlich, sich einfach an die Straße zu stellen und wenn ein Bus vorbeifährt ihm zu winken und dann hält er an. Auch wenn man aussteigen will muss man nur bescheid sagen. Alles wirkt ein bisschen chaotisch, aber dabei ist alles super entspannt.
Das Schöne im Hundeprojekt ist, dass man grundsätzlich feste Aufgaben hat die dem Tag eine Struktur geben und es dazwischen jeden Tag neue Herausforderungen gibt. Das Projekt kümmert sich um die Straßenhunde im Kathmandu Valley. Es hat sich zum Ziel gesetzt, das Leid der Straßenhunde zu verringern.
Dies gelingt durch Geburtenkontrolle (Sterilisation der Hündinnen), Aufklärung und der medizinische Behandlung von verletzten und erkrankten Hunden. Dadurch hat man als Volontär viele vielseitige und abwechslungsreiche Aufgaben. Jeder Tag ist anders und deswegen gehe ich sehr gerne ins Projekt.
Wenn man den Mitarbeitern hilft, sind die Aufgaben sehr verschieden und das ist das Schöne daran. Die zwei Tierärzte und die vier Mitarbeiter sind wahnsinnig nett. Sie freuen sie immer sehr, wenn ich versuche was auf nepalesisch zu sagen. Es sind jeden Tag auch nepalesische Volontäre da, mit denen es immer sehr lustig ist und man hat beim Arbeiten immer Unterhaltung.
Meine Aufgaben
Ich fixiere die Hunde wenn sie Injektionen bekommen oder Verbände gewechselt werden. Helfe beim Reinigen der Zwinger, gehe mit Hunden spazieren, helfe beim Mittagessen kochen, führe deutschsprachige Besucher herum, spiele mit den Hunden und Katzen, streiche Zäune, unterstütze auf lokalen Märkten beim Präsentieren des Projekts, fege den Hof, sammle den Hundekot ein oder trinke Tee mit den Mitarbeitern.