Erfahrungsbericht Physiotherapie-Projekt
Kathmandu | Nepal
Von Kathrin
Ankunft in Kathmandu
Mein Freiwilligenaufenthalt in Nepal begann mit einer Autofahrt durch die chaotische Straßenwelt Kathmandus vom Flughafen zu meiner Gastfamilie. Ich stelle erleichtert fest: Wunderliche Überholmanöver und heftigster Huplärm gehören zur Normalität und stehen mit möglichen Verkehrsunfällen nicht in direktem Zusammenhang :-).
Orientierungstage
In den nächsten Tagen habe ich zusammen mit Karmalaya-Mitarbeitern Kathmandu erkunden dürfen. Die Stadt ist beeindruckend. Das lebendige Chaos des täglichen Lebens auf den Straßen wechselt sich mit kulturellen Tempelanlagen und anderen Sehenswürdigkeiten ab, die mich zum Staunen und Nachdenken brachten.
Im Anschluss bin ich mit anderen Freiwilligen zum Kathmandu-Valley Trekking aufgebrochen. Wir haben einige Tage in einer typischen Lodge am Land gewohnt und das Leben in den Bergdörfern miterleben dürfen. Das einfache, aber doch zufriedene und fröhliche Dasein dieser Menschen, hat mich beeindruckt und ich habe vieles von Zuhause umso mehr schätzen gelernt. Man sieht, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht und wie glücklich man damit auch sein kann.
Das Himalaya-Gebirge habe ich in diesen Tagen leider nur aus der Entfernung bewundern können, auch weil uns nachher in Pokhara das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber das hatte vielleicht auch etwas Gutes, denn von da an wusste ich, dass ich auf jeden Fall nochmal zurückkommen musste!
Praktikums-Einsatz
Die restliche Zeit meines Nepal-Aufenthaltes verbrachte ich in Kathmandu und habe hier mein Physiotherapiepraktikum in einer Rehabilitationsklinik unweit meiner Gastfamilie absolviert. Die Unterschiede zu unseren Rehabilitationskliniken sind groß, aber gerade auch deshalb ist es sehr interessant zu sehen, wie hier gearbeitet wird. Es gab stationäre und ambulante Patienten mit vor allem neurologischen Pathologien wie zentralen Lähmungen nach Schlaganfall, Zustand nach Schädelhirntrauma, peripheren Lähmungen. Es war schön zu sehen, wie offen und dankbar die Patienten waren und es war verblüffend, wie gut man sich mit einigen Nepalivokabeln und Pantomime verständigen kann.
Fazit
Ich werde Nepal als ein Land mit herzlichen, gastfreundschaftlichen Menschen in Erinnerung behalten. Ein Land mit eigenem Rhythmus und eigener Ordnung, worauf man sich getrost einlassen kann, um dann den Reiz und die Schönheit des Landes zu genießen.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt und war traurig als mein Nepal-Aufenthalt nach einer sehr schönen Abschlussfeier dann doch zu Ende war. Ein Dank hier an die Organisation, die es mir ermöglicht hat in meiner, im Vergleich sehr kurzen Aufenthaltszeit eine Menge reinzupacken, natürlich im Nepali-style, versteht sich! 🙂