Nicht zu wissen wie eine Ananas wächst ist nicht schlimm, nach diesem Wochenende weißt du es ganz sicher 😉
An einem deiner freien Wochenenden hier in Uganda, solltest du dir Zeit nehmen um mehr von der traditionellen Lebensform der ländlichen Bevölkerung zu erfahren. In Uganda leben viele Familien von dem Ertrag ihres eigenen kleinen Stück Landes. Auch die Kinder helfen hier am Wochenende mit aus, um neue Samen zu sähen oder die Ernte einzuholen. Eine sehr anstrengende aber auch befriedigende Arbeit, wenn man am Ende des Tages richtig etwas geschafft hat.
Am Samstag solltest du also einmal früher aufstehen und mit den anderen Volunteers das Ananasfeld besuchen, das erst kürzlich neu erworben wurde. Mit dem Boda Boda kommt ihr in gut einer halben Stunde dort hin. Auf eurem Weg könnt ihr nicht nur die schöne Landschaft bestaunen sondern auch die einzelnen Familien, die fernab von einem größeren Dorf noch sehr ursprünglich im Busch leben, beobachten. Angekommen auf der Ananas-Plantage könnt ihr euch erst einmal alles anschauen. Was für ugandische Kinder völlig unverständlich ist: nicht zu wissen wie eigentlich eine Ananas wächst! Da wir die Ananas aber leider nur aus dem Supermarktregal kennen, ist es nicht ungewöhnlich kein Experte zu sein.
Die Ananas ist eine sehr beliebte Frucht in Uganda, die zu einem vergleichsweise niedrigen Preis auf jedem Markt erworben werden kann. Sie wächst an einer Bodenpflanze heran, die von ihrem Aussehen einer Aloe Vera Pflanze ähnelt. Jede Pflanze kann mehrere Jahre hintereinander eine Ananas pro Jahr hervorbringen. Je älter die Pflanze desto kleiner die Ananas.
Guter Tipp: Je größer die Segmente der Ananasschale, desto süßer ist sie! |
Nach einer ersten kleinen Einführung in die Thematik des Ananasanbaus, kann es dann auch schon losgehen. Je nach Saison sind unterschiedliche Aufgaben auf einer Plantage zu erledigen.
Besonders aktuell steht die Gewinnung von Ackerflächen auf der Tagesordnung. Ein neuer Feldabschnitt muss für die Aussaht geebnet und gerodet werden. Eine Arbeit die den abendlichen Fitnessstudio-Besuch ersetzt. Je nach Monat können aber auch Arbeiten anfallen wie zum Beispiel neue Ananaspflanzen setzen, alte Pflanzen zurechtschneiden oder bei der Ernte helfen.
Alles keine einfachen Aufgaben! Aber aus eigener Erfahrung kann ich euch auch die Vorteile nennen, warum ihr dieses Erlebnis nicht auslassen solltet.
Gerade als Kontrast zur häufigen Büroarbeit in Deutschland, ist so ein Tag mit körperlicher Arbeit in einer traumhaften Natur und bei bestem Wetter ein wirkliches Geschenk. Ebenso tut es gut, einmal im Leben erlebt zu haben, wie hart ein Bauer für seine Ananasernte arbeiten muss (die wir ein paar Wochen später in Deutschland im Supermarkt liegen haben..). Ich verspreche euch, ihr werdet zu Hause mit einem anderen Gefühl vor dem Supermarktregal stehen.
So oder so ist es eine einmalige Erfahrung, die ihr nur hier in Uganda machen könnt. In Deutschland werdet ihr so schnell nicht mehr das Angebot bekommen auf einer Ananasplantage zu helfen. Also nutzt die Zeit und kommt abends glücklich und vermutlich geschafft nach Kasaala zurück.
Und wie schmeckt die Ananas aus der eigenen Ernte? 🙂