Flughäfen, immer wieder Flughäfen. Irgendwann fühlt man sich als Reisender auf Flughäfen ein Stück zuhause. Ich mag die Stimmung. Aufbruchsstimmung, Adrenalin, Aufregung, Emotionen, Ra(s)tlosigkeit, Verwirrung, Zeitlosigkeit. Man befindet sich in einem zeitlosen/wertfreien Raum – wo wir auf Menschen unterschiedlichster Nationalitäten treffen. Jeder kommt mit seinem Gepäck – und seiner eigenen Kultur, Identität und Zeitzone. Für den einen ist es frühmorgens. Für den anderen ist es bereits spät abends und er trinkt ein Bier – auch wenn es offiziell vielleicht erst 10 Uhr vormittags ist.
Hier in Doha, wo wir (im Bild: Matthias & Tina Eckert/Tina Eder > Karmalaya) gerade auf unseren Anschlussflug nach Entebbe warten, ist es gerade 22.45 Uhr. Bier trinken wir dennoch keines. Doha, die Hauptstadt von Katar, ist islamisch. Und Ramadan, der Fastenmonat der Muslime, ist noch dazu. Doha, einer der großen Dreh- und Angelpunkte für Flüge ab Europa in die östliche Hemisphäre. Ich weiß nicht, wie oft ich mittlerweile auf diesem (alten) Flughafen war. Irgendwann muss ich auch die Stadt besuchen. Sie soll eine der nächsten Top-Cities Arabiens sein/werden, beeindruckende Skyline und exklusives Shopping inklusive. Exklusiv ist am alten Flughafen von Doha nichts. Der neue, Hamad International Airport, hingegen wird pompös! Nur lässt er leider seit 2010 auf sich warten. Die Eröffnung wurde bereits mehrmals verschoben. Das letzte Mal erst im April, auf unbestimmte Zeit. Der Flughafen erfülle anscheinend nicht die kürzlich neu eingeführten Sicherheitsauflagen des Innenministeriums. Ich freu mich jedenfalls schon darauf. Denn außer „Costa Café“ gibt es auf dem alten Flughafen eigentlich nicht viel.
Um 1.20 Uhr fliegen wir mit Qatar Air weiter nach Entebbe! „Entebbe – wo ist denn das?“, fragte die Flughafenmitarbeiterin in München ihre Kollegin, als wir das Gepäck eincheckten. Diese antwortete: „In Afrika“. „In Uganda“, ergänzte ich. Die zweite Frau vom Schalter weiter: „Aber ich weiß nicht, wie man da Urlaub machen kann.“ „Machen wir auch nicht“, antworteten wir. Sie: „Da fahren eher Leute hin, die Entwicklungshilfe leisten.“ Genau – um das geht es uns. Um Entwicklungshilfe, um Volunteering und auch um „Voluntourismus“ – die Mischung aus Freiwilligenarbeit und dem Entdecken der „touristischen“ Schönheiten des Landes. Und davon gibt es ebenfalls zuhauf. In den nächsten 10 Tagen werden wir viele von ihnen besichtigen. Viel mehr werden wir aber in entlegene Orte fahren und viel Leid und Armut sehen. Und wir werden gemeinsam mit unseren Partnern und Helfen eruieren, wie wir vorgehen können. Wir möchten mit Karmalaya gezielt Projekte vor Ort unterstützen, die bis dato keine oder wenig Unterstützung (aus dem Ausland) bekommen. Durch das Know-How unserer Volunteers. Und auch monetär – durch Spenden, einen Teil der Reiseeinnahmen oder auch Mikrokredite. Aller Anfang ist morgen für uns in Entebbe, das 36 km südlich von der Hauptstadt Kampala auf einer Halbinsel im Victoria-See liegt. Bis bald – aus Uganda!
(te = tina eckert; aus Doha)